Zahnherde und Zahnstörfelder

Auswirkungen auf die Gesundheit des Körpers

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts schlägt die Zahnmedizin einen Paradigmenwechsel vor, der das menschliche Biosystem als ein Netzwerk begreift, in dem sich lebenswichtige Prozesse und Interaktionen entfalten. Unter diesem Gesichtspunkt werden Zahnerkrankungen wie Zahnfleischentzündung oder Parodontitis nicht als isolierte Prozesse betrachtet, sondern als Ergebnis anderer Prozesse, die gleichzeitig innerhalb der Person oder in Wechselwirkung mit ihrer Umgebung ablaufen. Nach diesem Paradigma können Zahnherde und Zahnstörfelder gesundheitliche Probleme in anderen Körperteilen verursachen.

1. Was sind Zahnherde und Zahnstörfelder?

Unter einem Störfeld versteht man im Allgemeinen jedes Element, das den normalen Informationsfluss innerhalb eines Organismus verändert. Das zentrale Nervensystem funktioniert nach den so genannten Divergenz- und Konvergenzprinzipien [2], über die Rezeptoren und Neuronen kommunizieren. Ein Störfeld wird grundsätzlich als Modifikation des Kommunikationsflusses verstanden, es kann zu Veränderungen und Ungleichgewichten im System im Allgemeinen führen.

Unser Nervensystem ist Teil des grundlegenden Regelsystems [3], das das allgemeine Gleichgewicht aufrechterhält. Zahnherde oder Zahnstörfelder erzeugen eine permanente Spannung, die sich nicht nur auf das Nervensystem, sondern auch auf andere Systeme oder Organe des Körpers auswirkt. Diese Störungen verursachen in der Regel keine ernsthaften behindernden Beschwerden, so dass der Patient sein „normales“ Leben führen kann.

Die Zähne sind nicht vom restlichen Organismus isoliert. In der ganzheitlichen Zahnmedizin sind die verschiedenen Systeme des Körpers miteinander verbunden. Unbehandelte Zahnherde oder Zahnstörfelder können als erschwerender Faktor bei bestehende Krankheiten hinzukommen und die Genesung des Patienten verhindern. Darüber hinaus kann er ein wichtiger Teil der unsichtbaren Zusammenhänge sein, der zur Entstehung einer chronischen Krankheit führt. Die Art der chronischen Krankheit, die er hervorruft, hängt von den „biologischen Schwächen“ des Patienten ab. Für eine Person können Herzprobleme, für andere Angstattacken oder Depressionen entstehen.

2. Arten von Zahnstörfeldern

Zahnstörfelder lassen sich in zwei große Gruppen einteilen: chronisch endogene entzündliche Zahnstörfelder (die vom Körper selbst kommen) und chronisch exogene toxische Störfelder (die von außen kommen) [4].

a. Chronisch endogene entzündliche Zahnstörfelder

Im Gegensatz zu einer akuten Entzündung, die plötzlich mit Schmerzen auftritt und dringend behandelt werden muss, weisen chronische endogene Entzündungen der Mundhöhle nicht diesen Schweregrad auf und werden in der Regel bei regelmäßigen zahnärztlichen Kontrolluntersuchungen nicht berücksichtigt. Diese Art von zahnärztlichen Störfeldern erzeugt Kurzschlüsse auf physiologischer Ebene, die eine chronische Krankheit auslösen und ihre vollständige Heilung nicht zulassen. In dieser Kategorie finden wir unter anderem chronische Zahnfleischentzündungen, Zahnwurzelzysten, einige Arten von Parodontitis, wurzelbehandelte Zähne oder tote Zähne usw.

b. Chronisch exogene toxische Zahnstörfelder

In diesem Fall liegt die Störungsquelle nicht im Inneren des Körpers, sondern in Elementen oder Substanzen, die von außen kommen. Hierunter befinden Kunststoffe, Metalle, Fluoride, Zement, Aldehyde usw. Diese können Allergien (Reaktionen des Immunsystems), chronische Toxizität und/oder Energiestörungen auslösen.

3. Welche Gesundheitsrisiken gibt es?

Aus physiologischer Sicht ist klar, wie pathogene Bakterien in der Mundhöhle toxisches Material produzieren, das im Blutkreislauf zirkuliert und allmählich zu chronischen Erkrankungen führt. An diesem Punkt ist klar zu erkennen, wie der Körper als Einheit agiert und wie die einzelnen Teile miteinander verbunden sind.

Neben den physiologischen Aspekten müssen auch die exogenen Elemente berücksichtigt werden. Die Materialienunverträglichkeit kann Allergien und Irritationen hervorrufen. Diese werden zu Überlastungsfaktoren für den Organismus, die zu anderen hinzukommen, wie Stress, geringe Abwehrkräfte, Klimaveränderungen, elektromagnetische Strahlung, schlechte Ernährung usw.

Das Immunsystem reagiert auf innere oder äußere ElementeAngesichts dieser Überstimulation wird das Immunsystem stets aktiv, und deshalb üblicherweise Symptome wie Müdigkeit und Erschöpfung zu verspüren sind. Darüber hinaus können Symptome auftreten, wie z.B. Migräne, Ohrenschmerzen, Schulterschmerzen, Nackenverspannungen, Muskelverhärtungen u.a., die in der Regel isoliert von der Mundgesundheit behandelt werden [5].

Das mangelnde Wissen über bioenergetische Zusammenhänge führt auch zur Verwendung metallischer Materialien zur Herstellung von Kronen und Zahnimplantaten, die bereits bestehende Krankheiten der Schilddrüse, Geschlechtsorgane, Leber, Nieren usw. verschlimmern können. In einer bekannten Studie von Dr. Voll, spricht er über die energetischen Beziehungen zwischen den Zähnen und den verschiedenen Organen des menschlichen Körpers [6].

Gesundheitsrisiken der Zahnherde

  • chronischen Erkrankungen
  • Allergien und Irritationen (Materialienunverträglichkeit)
  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Migräne, Ohrenschmerzen, Schulterschmerzen, Nackenverspannungen, Muskelverhärtungen
  • Verschlimmerung von bestehenden Erkrankungen

4. Zahnherde-Behandlungen

Die ganzheitliche Zahnmedizin versucht Störfelder zu identifizieren und zu diagnostizieren und Überlastunge der Mundhöhle beseitigen, um so zum Abbau der bereits installierten chronischen Krankheitskreisläufe und zur Wiederherstellung des Regulationssystems selbst beizutragen. Die Behandlungen umfassen auch eine interdisziplinäre Arbeit von Fachärzten wie Naturheilpraktikern, Radiologen, Neurologen, Osteopathen [7] usw.

Die Behandlung von Zahnstörfeldern in der ganzheitlichen Zahnmedizin besteht aus drei Hauptphasen, die je nach den Bedürfnissen des Patienten individualisiert werden:

Beratung: Sprechstunde in der Zahnarztpraxis

Diagnostik: Untersuchung aller Zähne und der Mundhöhle. Ein Sensitivitätstest, eine Funktionsanalyse als auch die Untersuchung von Zahnfleisch und Parodontium auf Blutungen und andere Komplikationen gehören ebenfalls dazu.

Wichtig ist auch die Dokumentation aller Wurzelkanäle, Implantate, Zysten, Abszesse, des Zustandes des Kieferknochens, der Kieferhöhlen, etc. Auf Wunsch kann das für den Zahnersatz verwendete Material auch auf Unverträglichkeit getestet werden.

Behandlung: Es werden verschiedene Methoden angewendet. Dazu gehört auch die neurofokale Zahnmedizin, um das diagnostizierte Ungleichgewichte zu korrigieren.

5. Fazit

Vom Paradigma der orthodoxen Zahnmedizin aus betrachtet nur der Zahnarzt das letzte Symptom einer Kette. In Gegensatz dazu betrachtet der ganzheitlichen Zahnmedizin die Ursachen, die das ganze Ungleichgewicht erzeugen. Aus dieser Perspektive sind gesunde Zähne das Spiegelbild eines gesunden physischen Körpers. Wenn es ein Zahnstörfeld gibt und diese Störung nicht behoben wird, führt dies zu einer chronischen Krankheit, die die Lebensqualität mindert.

Es sollte nicht vergessen werden, dass der Körper eine Einheit ist und eine gute Mundgesundheit ist der erste Schritt, um die Heilung von chronischen Krankheiten zu erreichen und die ganzheitliche Gesundheit wiederherzustellen, was bereits als wissenschaftlich erwiese gilt.

6. Quellen

1)  Von Bertalanffy, Ludwig (1984). General System Theory: Foundations, Development, Applications. New York: George Brazillier.

2)  Weiss, Thomas (2001). Neurophysiologische Grundlagen des Zentralen Somatosensorischen Systems. Springer Basel AG.

3)  Heine, Hartmut; Bergsmann, Otto und Bergsmann, Roswitha (2019). Das System der Grundregulation –Drehscheibe mit Schlüsselfunktion für Organismus und Ganzheitsmedizin. Springer-Verlag GmbH Deutschland.

4)  Graf, Karlheinz Dr. (2008). Gesundheitsproblem Zahnherde. Komplementäre und Integrative Medizin, 49(5): 41-45. https://www.sciencedirect.com/science/article/abs/pii/S1863867808001297

5)  GZFA – Gesellschaft für Zahngesundheit, Funktion und Ästhetik (o.J). Zahnherde-Störfelder Sprechstunde: Risiken erkennen. https://www.gzfa.de/service- beratung/patienteninformation/sprechstunden/zahnherd-stoerfelder/

6)  Horst, Leonhardt; Reinhold Voll (1998). Grundlagen der Elektroakupunktur nach Voll: ein Leitfaden zur Einführung in die Elektroakupunktur nach Voll (EAV).

7)  GZFA (o.J).

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