Ganzheitliche Zahnmedizin:

Körper und Mund als integriertes Ganzes

Die ganzheitliche Zahnmedizin betrachtet eine schlechte Mundgesundheit als Ursache für eine schlechte körperliche Gesundheit und ist der Ansicht, dass der Mund ein wichtiger Eintrittspunkt für den Rest des Körpers ist. Physiologisch gesehen können Toxizität, Krankheit oder Infektion sich über den Blutkreislauf auf jedes Gewebe, jedes Organ und jede Zelle im Körper ausbreiten, aber es ist auch wichtig, das Energetische und Gesamte zu berücksichtigen. Das Vorhandensein von nicht biokompatiblen Fremdsubstanzen oder Fremdkörpern im Mund wiederum erzeugt Energieblockaden, die Auswirkungen auf andere Körperbereiche haben. Im Wesentlichen verfolgt die ganzheitliche Zahnmedizin einen umfassenderen Ansatz für die Gesundheit des gesamten Körpers. 

Die ganzheitliche Zahnmedizin versucht, den Horizont der konventionellen Zahnmedizin über den Zahn-, Mund- und Kieferraum hinaus zu erweitern. Die Zähne sind nicht isoliert, sondern metabolisch und energetisch mit anderen Körperteilen verbunden und können eine direkte Ursache für chronische Krankheiten sein. 

1. Ganzheitliche Zahnmedizin – Was ist das eigentlich? 

Die ganzheitliche Zahnmedizin befasst sich wie die konventionelle Zahnmedizin mit der Diagnose, Behandlung und Prävention von Erkrankungen des stomatognathen Systems (funktionelle Einheit, die die Zähne, das Zahnfleisch, die Zunge, den Gaumen, die Mundschleimhaut, die Alveolarknochen, die Muskulatur und das Kiefergelenk umfasst) [1]. Der grundlegende Unterschied liegt in der Art und Weise, wie beide Arten der Zahnmedizin den menschlichen Körper begreifen. 

Für die ganzheitliche Zahnmedizin ist der Körper eine Einheit von miteinander verbundenen Teilen und betrachtet, dass die Gesundheit oder Krankheit des Mundsystems eine direkte Auswirkung auf die Gesundheit oder Krankheit einer Person hat und umgekehrt. Aus diesem Grund versuchen die ganzheitliche Zahnärzten, über die Symptome hinauszusehen, um die Ursachen von Mundkrankheiten zu entdecken, wie diese das Wohlbefinden der Person beeinträchtigen und andere körperliche oder emotionale Gesundheitsprobleme hervorrufen. Zusätzlich haben sie die Möglichkeit, sowohl konventionelle als auch alternative und natürliche 

Methoden wie orale Akupunktur und Neuraltherapie einzusetzen, um die körperlichen und energetischen Aspekte integriert zu behandeln. 

Zu den Schwerpunkten der ganzheitliche Zahnmedizin gehören ganzheitliche Testmethoden, ganzheitliche Prophylaxe, Behandlung von Zahnstörfeldern und biologisch verträgliche Zahnfüllungen [2]. 

2. Ganzheitliche Zahnmedizin Testmethoden 

Wie bereits erwähnt, die ganzheitliche Zahnmedizin betrachtet die Symptome des Mundsystems nicht isoliert. Aus diesem Grund werden zu Beginn einer Behandlung Testmethoden eingesetzt, um die Ursachen zu finden. Wobei sowohl der Mundbereich als auch die allgemeine Gesundheit des Körpers im Allgemeinen im Fokus stehen. Zu den wichtigsten gehören: 

  • Zahnärztliche Untersuchung mit Zahnröntgen, Panoramaaufnahme (Orthopantomogramm, kurz OPG), 3D-Röntgenaufnahme, Vitalitätsprüfung (auch Vitalitätsprobe oder Sensibilitätsprüfung), Kiefergelenkuntersuchung. 
  • Mundstrommessung, bei der die Höhe der galvanischen Ströme im Mund gemessen wird. Je nach Ergebnis wird festgestellt, ob sie harmlos oder kritisch sind. Darüber hinaus werden der pH-Wert des Speichels (bei stark saurem Speichel nimmt der Stromfluss zu), die Arten von Zahnfüllungen und die Metalle im Mund analysiert, je größer die Vielfalt der Metalle im Mund, desto höher der Stromfluss [3]. 
  • Identifizierung von Zahnherden oder Störfeldern, die Informationen über Zähne liefern, die eine Belastung für den Körper darstellen. Neben Röntgenaufnahmen und der Mundstrommessung können Methoden wie Ultraschall, Bioresonanz, Biofeedback und Kinesiologie eingesetzt werden. 

3. Ganzheitliche Zahnmedizin Prophylaxe 

Ganzheitliche Prophylaxe spielt in der ganzheitlichen Zahnmedizin eine wichtige Rolle und umfasst sowohl regelmäßige professionelle Zahnreinigungen (PZR) als auch andere Aspekte des Patientenlebens. Dazu gehören:

  • Nahrungsergänzungsmittel: Ergänzende Versorgung mit Mikronährstoffen (Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Enzyme u.a.). Das derzeitige Lebenstempo, Stress und unausgewogene Ernährung verhindern die Aufnahme notwendiger Nährstoffe, um das Gleichgewicht des Körpers und seiner Funktionen aufrechtzuerhalten oder sich im Falle von Entzündungen oder Krankheiten zu regenerieren oder zu heilen.
  • Infusiontherapie: Die Infusionstherapie unterstützt die Selbstheilungskräfte des Körpers. Durch eine intravenöse Infusion werden Vitalstoffe wie Vitamine, Aminosäuren und Mineralien schnell und nachhaltig in den Körper gebracht. In der ganzheitlichen Zahnmedizin werden Infusionen von Vitamin C, B, Aminosäuren u.a. je nach den besonderen Bedürfnissen des einzelnen Patienten eingesetzt. 
  • Oxyventherapie: Ziel dieser Therapie ist es, die Sauerstoffversorgung des Körpers zu verbessern. Sauerstoff ist für die Entwicklung von Vitalfunktionen unerlässlich. Während der Behandlung wird medizinischer Sauerstoff langsam und allmählich direkt in den Blutkreislauf verabreicht, wodurch das Immunsystem gestärkt und das Energieniveau erhöht wird. 
  • Darmflora: Die Erhaltung einer gesunden Darmflora ist sowohl für die Mund- als auch für die allgemeine Körpergesundheit von größter Bedeutung. Die Gesundheit der Darmflora kann durch natürliche Präparate, Probiotika und Colontherapien verbessert werden. 
  • Bioresonanz: Diese Therapie zielt darauf ab, Energiestörungen aufzuspüren, die Zellentgiftung anzuregen und das elektromagnetische Feld des Körpers zu harmonisieren.

4. Sanierung von Zahnherden oder Störfeldern 

In der ganzheitlichen Zahnmedizin sind Zahnherde oder Störfelder von großer Bedeutung. Dabei handelt es sich um Störungen im Körper, die durch kranke Zähne verursacht werden und auf unterschiedliche Weise auftreten können, wie z.B. eine Reaktion des Immunsystems, rheumatische Schmerzen, Kopfschmerzen oder verschiedene chronische Krankheiten. 

Ein Zahnherd kann sich körperlich als chronische Entzündung oder Reizung durch körpereigene oder körperfremde Substanzen manifestieren. Dieser Herd kann mit der Zeit zu einem Störfeld werden, das den richtigen Energiefluss im Körper blockiert und bei manchen Menschen chronische Krankheiten mit schwieriger Diagnose auslöst. 

Neben Entzündungen im Bereich des Mundes gibt es weitere mögliche Ursachen für Zahnstörfelder: 

  • Wurzelreste
  • Pulpitis (Entzündung des Zahnnervs) 
  • Tote Zähne
  • Lose Zähne 
  • Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Dentalmaterialien: Chemikalien, Kunststoffe, Metalle, die für restaurative Behandlungen verwendet werden 

Die Biophotonen-Theorie zeigt, dass biochemische Prozesse durch selbst erzeugte elektromagnetische Felder beeinflusst werden und dass diese wiederum durch Materie verändert werden [4]. Zahnstörfelder verändern das Gleichgewicht des Energieflusses im Körper. Sie sind bei akuten Symptomen leicht zu erkennen, aber bei chronischen Erkrankungen schwer zu bestimmen. 

Die Diagnose und Therapie von Zahnherden oder Störfeldern ist eine sehr komplexe Angelegenheit. Neuraltherapie wird im Allgemeinen eingesetzt, um Blockaden zu lösen und den natürlichen Energiefluss wiederherzustellen. In einigen Fällen wird jedoch die chirurgische Extraktion eines Zahnes empfohlen, von dem eine Störung ausgeht (Weisheitszähne). 

5. Verträgliche Zahnfüllungen und Zahnersatz 

Die Anwesenheit von Metallen im Mund, entweder in Zahnfüllungen oder im Zahnersatz, kann Energiestörungen oder Blockaden in anderen Körperteilen auslösen. Zu den in der Zahnmedizin am häufigsten verwendeten Metallen gehören: Amalgam, Gold, Chrom, Kobalt, Nickel, Titan, usw. Metalle sind in einem wässrigen Medium wie Speichel korrosionsanfällig, was Toxizität erzeugt und das Auftreten von Allergien hervorrufen kann. Es wurden mehrere Studien besonders zu Amalgam- Zahnfüllungen durchgeführt. Es hat sich gezeigt, dass Amalgamfüllungen ständig Quecksilber in den Körper abgeben, was bei einigen Menschen zu gesundheitlichen Problemen führen kann [5]. Dazu gehören Schwäche, Müdigkeit, Appetitlosigkeit usw. und Gesundheitsprobleme. 

Diese Amalgamfüllungen wurden in der Vergangenheit häufig eingesetzt, viele Menschen haben sie in ihren Zähnen. Ihr Nutzen und Schaden wird heute von Zahnärzten und Wissenschaftlern breit heftig diskutiert [6]. 

Bei der allmählichen Vergiftung durch Amalgam und dessen kontinuierliche Ausleitung von Quecksilber ist zu berücksichtigen, dass es sich um ein Zusammenspiel komplexer Einflussfaktoren handelt, bei dem genetische Faktoren, andere Toxine, die Art und Weise der Amalgamverarbeitung, der allgemeine Stresszustand, die Ernährung der Person usw. zusammenwirken. Es gibt keine einfache allgemeine Empfehlung und jeder Fall muss einzeln geprüft werden. Neben der Verhinderung chronischer Toxizität wird die Entfernung und der Ersatz durch Materialien mit größerer biologischer Verträglichkeit (Biokompatibilität) empfohlen. Ihre Entfernung kann aber dazu beitragen, bestehende chronische Krankheiten zu lindern.  

Es gibt Alternativen zu Metall-Zahnfüllungen: Zementfüllungen, Kunststofffüllungen und Keramikfüllungen. Kunststoff- und Zementfüllungen können in einigen Fällen Unverträglichkeitsreaktionen wie bei Amalgamfüllungen hervorrufen. Aus diesem Grund bevorzugt die ganzheitliche Zahnmedizin Zahnfüllungen aus Keramik und Glaskeramik und verwendet biokompatible Materialien wie Zirkonoxid für Zahnersatz (Brücken, Kronen, Implantate usw.). Jeder Fall muss jedoch unter Berücksichtigung der Besonderheiten jeder Person individuell beurteilt werden. 

6. Fazit 

Die ganzheitliche Zahnmedizin hat eine integrative Sicht auf Mundhöhle und Körper. Eine isolierte Behandlung von Zahn- und Zahnfleischproblemen reicht in vielen Fällen nicht aus, insbesondere bei chronischen Erkrankungen. Ganzheitliche Zahnärzte behandeln Zähne mit konventionellen und alternativen Methoden und betrachten die Mundhöhle als wichtigen Teil des gesamten Körpers. 

Für die ganzheitliche Zahnmedizin kommunizieren und interagieren die Zähne mit anderen Teilen des Körpers, sie geht davon aus, dass es viele Verbindungen zwischen Mund-, Zahn- und allgemeinen Körperkrankheiten gibt, insbesondere mit chronischen Erkrankungen wie Gelenk- und Muskelschmerzen, Rheuma, Neuralgien, Tinnitus, Schwindel, Allergien, Migräne, Kopfschmerzen und vielen anderen. Zusätzlich werden ernährungsphysiologische, metabolische und energetische Aspekte sowie Unverträglichkeiten gegenüber Dentalmaterialien, die in der konventionellen Zahnmedizin kaum berücksichtigt werden, diagnostiziert und analysiert. 

7. Quellen 

[1] Simma-Kletschka I., Höller E.M. (2019) Ganzheitliche Zahnheilkunde. In: Frass M., Krenner L. (eds) Integrative Medizin. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-48879-9_26 [2] Bachmann C (2015). Ganzheitliche Zahnmedizin. Schweiz Z Ganzheitsmedizin 27, 332-336. https://www.karger.com/Article/Fulltext/441750#
[3] Kobau, Christian (1998). Ganzheitlich und naturheilkundlich orientierte Zahnmedizin: eine Verbindung von östlichem und westlichem Wissen. Klagenfurt, Kobau.
[4] Srinivasan TM (2017). Biophotons as Subtle Energy Carriers. Int J Yoga, 10(2), 57-58. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC5433113/?report=classic
[5] Bengtsson, U. G., & Hylander, L. D. (2017). Increased mercury emissions from modern dental amalgams. Biometals : an international journal on the role of metal ions in biology, biochemistry, and medicine30(2), 277–283. https://doi.org/10.1007/s10534-017-0004-3
[6] Jirau-Colón, Hector et al (2019). Rethinking the Dental Amalgam Dilemma: An Integrated Toxicological Approach. Int. J. Environ. Res. Public Health, 16(6), 1-13. https://www.mdpi.com/1660-4601/16/6/1036/htm

phone-handsetcalendar-fullcrossmenu
linkedin facebook pinterest youtube rss twitter instagram facebook-blank rss-blank linkedin-blank pinterest youtube twitter instagram